Interessiert euch wie eine Lederhose entsteht?

Maßnehmen

Am Anfang steht natürlich der Kunde, er kommt in unsere Säcklerei und sucht sich sein Modell, das Leder und die Stickerei aus. Dann wird Maß genommen und mit dem Kunden die Details seiner Lederhose besprochen.

Zuschneiden

Die Hosenteile werden exakt nach den Maßen des Kunden aus den sämisch gegerbten Hirschhäuten herausgeschnitten und für das Aufzeichnen der Muster hergerichtet.

Aufpausen

Aus unserem großen Fundus an alten Mustern wird die richtige Schablone herausgesucht und mit einer Bürste und Kreidestaub das Muster auf das Leder übertragen. Die Muster müssen dabei genau spiegelgleich auf den Lederteilen positioniert werden.

Aufzeichnen

Nach alter Tradition wird mit Gummi Arabicum, einer Lösung aus dem Harz einer Akazienart, und mithilfe einer Feder das vorgepauste Muster exakt nachgezeichnet. Beim Sticken ist so das Muster gut sichtbar, später verschwindet das Gummi Arabicum aber vollständig.

Sticken

Unsere Stickerinnen verzieren in vielen Stunden Arbeit die handgemachten Lederhosen mit den typischen Stickermustern. Verwendet wird dabei seit jeher ein Stickfaden aus reiner Maulbeerseide in den traditionellen Grün- und Gelbtönen.

Zusammennähen

Sind die Einzelteile zurück vom Sticken, werden die Besatzleder auf der Rückseite der Stickereien aufgebracht und von Hand angenäht, das sogenannte Aufreihen. Jetzt erst werden die Hosenteile zusammengenäht und zum Ausfertigen hergerichtet.

Beschneiden

Nach dem Ausfertigen (Knöpfe annähen, Knopflöcher ausnähen, Uhr- und Messertaschl einnähen, Nahtl sticken, Bänder einziehen) werden die dicken Säckler-Nähte beschnitten. Sie sind das typische Kennzeichen einer handgemachten Lederhose, werden mittlerweile aber auch von den industriellen Lederhosenherstellern kopiert.

Ausklopfen

Im Anschluss werden die Säckler-Nähte gut ausgeklopft, das heißt sie werden flach geklopft und verleihen der Säckler-Lederhose ihr typisches Aussehen. Beim Ausputzen wird der noch im Leder vorhandenen Lederstaub ausgeblasen und die Hose von Lederfusseln auf der Oberfläche befreit.

Endkontrolle

Die fertige Lederhose wird vom Lederhosenmacher nochmal eingehend begutachtet und nach dieser Endkontrolle mit unserem Brandsiegel im Bund versehen. Jetzt kann der Kunde verständigt werden, dass das gute Stück fertig ist und es dauert meist nicht lange und sie wird abgeholt.

Fertig!

Voller Vorfreude kommt der Kunde zum Abholen und die Lederhosen wird ausgiebig begutachtet und dann gespannt anprobiert. Natürlich geben wir dem Kunden noch Ratschläge zum Eintragen und Pflege mit auf den Weg und freuen uns mit unseren Kunden über das neue Prachtstück.

Meisterbetrieb

In unserem Meisterbetrieb werden Lederhosen in bester handwerklicher Qualität hergestellt. Persönlich wir beim Kunden maßgenommen und der Schnitt an die Vorstellungen des Kunden angepasst. Vehement verwehren wir uns dagegen kitschige oder mit der Tracht im Gegensatz stehenden Lederhosen anzufertigen. Diese werden zu tausenden aus Asien importiert und werden leider oft für Tracht gehalten.

Sämisch gegerbtes Hirschleder

Wir verwenden für unsere handgemachten Lederhosen ausschließlich bestes sämisch gegerbtes Hirschleder in bester Qualität. Die Sämischgerbung wird heute noch nach uralter Tradition ohne Zuhilfenahme von chemischen Gerbmitteln in wenigen Gerbereien im Alpenraum beherrscht. Nur hier beziehen wir unser Leder und erhalten beste Qualität.

Reine Maulbeerseide

Die aufwändigen Stickmuster auf unseren handgemachten Lederhosen werden mit reiner Maulbeerseide erstellt. Eingefärbt in den für die traditionellen Lederhosen typischen Grün-und Gelbtönen werden viele Stunden aufgewendet um die Lederteile zu besticken. Zum Glück arbeiten einige der besten Handstickerinnen seit Jahren für uns.

Kleber aus Roggenmehl

Bei der tratitionellen Herstellung von Lederhosen werden ausschließlich Kleber aus Roggenmehl und Wasser verwendet. Seit Jahrhunderten wird dieses natürliche Klebmittel verwendet und greift das Hirschleder weder an, noch machte es die Poren zu und hemmt die Atmungsaktivität. Die auf der Innenseite verstärkten Teile einer Säcklerlederhose werden mit dem sogenannten Mehlpapp eingestrichen und verklebt. Zusätzlich werden die Besatzteile per Hand angenäht, was Aufreihen genannt wird.

Knöpfe aus Horn oder Steinnuss

Die Knöpfe an einer Lederhosen sollen einerseits zur Hose passen und schön aussehen, andererseits müssen sie viel aushalten. Nichts eignet sich besser dafür als Knöpfe aus Horn, sei es Hirschhorn oder auch Rinderhorn. Lange Tradition hat aber auch die Verwendung von Steinnussknöpfen. Die Steinnuss (der steinharte Samen einer Palmenart) wurde in früheren Zeiten bei der Überfahrt von fernen Kontinenten als Ballast im Schiffsbauch mitgeführt und später zu verschiedensten Gebrauchsgegenständen verarbeitet.

Zufriedene Kunden

Die Zufriedenheit der Kunden steht für uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es, dass wir Lederhosen anfertigen die über Generationen im Familienbesitz bleiben. Oft kommen junge Burschen mit Ihren Vätern oder Großvätern zu uns um die an die Jungen weitergegebenen Lederhosen anzupassen. So sind viele unserer Lederhosen schon an die jüngere Generation übergeben worden, aber natürlich trägt so mancher Kunde seine Lederhose seit Jahrzehnten ohne größere Reparaturen. Es macht einfach Freude etwas hochwertiges herzustellen und die Zufriedenheit der Kunden zu erleben.

"Hirschlederhosen vom Säckler sind wie guter Wein, ihr Wert steigt mit dem Alter"

~ Engelbert Aigner ~