KURZE GESTICKT
Bei der sogenannten Platt-Stickerei werden die Muster mit Maulbeerseide flächig von Hand aufgestickt und es entstehen die gut sichtbaren, typisch bayrischen Verzierungen mit unterschiedlichen Motivarten. Am bekanntesten und am häufigsten verwendet ist die Eichenlaubstickerei, aber auch Weinlaub- und Efeuranke und natürlich Wildelemente wie Gamsei, Hirsch und Adler werden seit jeher auf Lederhosen gestickt. Die Farbe der Stickerei hat zu früheren Zeiten die Herkunft des Trägers erkennen lassen, so war im Raum Berchtesgaden immer die hellgrüne Farbe gebräuchlich, im Chiemgau hingegeben wurde und wird die Stickerei bevorzugt in gelb gehalten, aber auch moosgrün und dunkelgrün ist auf vielen alten Lederhosen zu finden. Der Aufwand an Stickerei hat früher etwas über den Stand des Trägers ausgesagt, heute werden die Muster nach Geschmack und Vorliebe ausgesucht.
KURZE GESTEPPT
Bei mit Steppstich verzierten Lederhosen bildet sicht das Muster durch die beim Stechen im Leder entstehenden Erhöhungen heraus. Dieses Relief wird mit der Zeit etwas abgeschliffen und damit kommt das Muster sehr plastisch zur Geltung. Beheimatet waren gesteppte Lederhosen früher in Bayern und Österreich. In Bayern hat sich aber bei den kurzen Lederhosen die Plattstickerei durchgesetzt, in Österreich sind dageben großteils gesteppte kurze Lederhosen Brauch. Besonders im Ausseer Raum sind üppig bestickte Kurze mit bis zu neun Ziernähten beheimatet, man spricht dann von einer 5-nahtigen, 7-nahtigen oder gar 9-nahtigen Lederhose. Aber auch im Land Salzburg, Tirol, Südtirol und eben in Bayern waren und sind diese Hosen fester Bestandteil der Tracht.