Leder ist ein Naturprodukt

Bei Leder handelt es sich um gegerbte Tierhaut und sie erfüllt wie jede Haut ihren Zweck als Schutzmantel vor den Einflüssen der Natur. Sämisch gegerbtes Leder bietet große Vorteile gegenüber chemisch gegerbten Ledersorten. Es atmet, dehnt sich, es passt sich der Körperwärme und Feuchtigkeit an, es ist luftdurchlässig und sympathisch im Griff. Zudem kann es Körperfeuchtigkeit aufsaugen und wieder abgeben und sich gleichzeitig gegen zuviel Nässe von außen sperren.

Die Tiere die uns das wertvolle Produkt Wildleder liefern leben in freier Wildbahn und Narben und Kratzer sind natürliche Zeichen dieser Freiheit. Eine Narbe ist kein Fehler sondern das natürlichste Merkmal echten Wildleders.
Bei der Anschaffung eines Bekleidungsstückes aus Wildleder nimmt man diese Individualität nicht nur in Kauf, man erwirbt damit ein einzigartiges Naturprodukt. Seine Schönheit machen gerade diese kleinen Unebenheiten aus, zeugen sie doch von einem Leben in der Natur. So unterscheidet es sich von der Eintönigkeit der Kunststoffe und machen jede Lederhaut zu einem Unikat.

Leder ist ein Teil eines Lebewesens mit all seinen typischen Unregelmäßigkeiten und Fehlern. Sie sind Merkmale der Lebensgeschichte und erzählen uns von einem Leben in Freiheit außerhalb von Gehegen.

Lederpflege

Grundsätzlich brauchen Kleidungsstücke aus sämisch gegerbtem Leder kaum Pflege und schon gar keine chemische Pflege! Bitte besprühen, imprägnieren oder waschen Sie die Lederteile also selber nicht! Bei starker Verschmutzung empfiehlt sich eine Reinigung durch einen erfahrenen Reinigungsbetrieb. Wir können Ihnen auch den Lederhosenwascher Jens Schiffel empfehlen, hier erfahren Sie mehr über ihn und seine Arbeit  http://schmutziges-leder-waschen.de

Regentropfen und Wasserflecken

 

Reiben Sie die eingetrockneten Wasserflecken vorsichtig „Leder gegen Leder“ aus, Sie sollten aber nicht zu stark Rubbeln! Feuchte oder gar nasse Lederbekleidung nur langsam bei Zimmertemperatur und im liegenden Zustand trocknen, auf keinem Fall auf der Heizung oder an der Sonne trocknen lassen. Während des Trockenvorganges immer wieder leicht kneten, dann bleibt es weich und geschmeidig.

Speckige Stellen

 

An den permanent mit der menschlichen Haut und deren Fetten in Berührung kommenden Stellen ist es kaum zu vermeiden, dass diese „speckig“ werden. Am besten reinigt man diese Stellen vorsichtig mit einer Kernseifenlauge und reibt sie im wieder trockenen Zustand „Leder gegen Leder“. Das bewußte Abwischen der fettigen Finger an der Lederhose gehört allerdings zu einer Unart die der Lederhose sehr schadet und möglichst vermieden werden sollte.

Fettflecken

 

Sie sind hartnäckige Feinde des Leders und sollten so gut es geht vermieden werden. Zum Entfernen nimmt man am besten ein Löschblatt und ein Bügeleisen. Man raut die Stelle mit den Fingernägeln ein wenig auf und saugt dann mit dem Löschblatt zwischen Leder und dem auf keinem Fall zu heißen Bügeleisen das Fett auf. Danach reibt man wieder „Leder gegen Leder“ und der Fleck sollte so gut wie weg sein. Oft verblassen Fettflecken auch von allein in kurzer Zeit.

Zitronen-, Sekt- und andere Säureflecken

 

Sie sind aus dem Leder leider nicht mehr zu entfernen da sie das Leder anätzen und die Farbstoffe verloren gehen. Besonders säurehaltige Getränke wie Fruchsäft, Sekt und Wein führen oft zu diesen ärgerlichen Flecken. Meistens werden sie erst nach einiger Zeit sichtbar da die Säuren verschiedene Reaktionszeiten haben. Das Nachfärben gelingt nur in den seltesten Fällen, meist nimmt das Leder keine Farbe mehr an.

Abfärben von Leder

 

Durch den im Leder verbliebenen Schleifstaub lässt sich das anfängliche Abfärben nicht ganz vermeiden. An Kontaktstellen mit anderen Kleidungsstücken wie Kragen oder Ärmelabschluss kann man sich behelfen indem man das Leder an diesen Stellen mit Klebestreifen abklebt und danach abzieht, so entfernt man diesen Feinstaub. Oder man saugt diese Stellen gut ab. So gut es geht wird der Schleifstaub bei uns in der Werkstatt schon ausgeblasen.

Kaugummi

 

Sehr ärgerlich aber leider immer wieder der Fall, der Kaugummi auf der Lederhose. Bitte auf keinen Fall im warmen Zustand abschaben oder abkratzen versuchen, der Kaugummi vermiert nur und macht die Lederporen zu. Zum Entfernen empfiehlt sich die gute alte Einfrier-Mathode. Dazu die Lederhose kurz einfrieren und dann den harten spröden Kaugummi durch zerbrechen bestmöglich entfernen.

Lagerung der Lederhose

Wenn Sie Ihre Lederhose einlagern wollen gibt es ein paar Sachen zu beachten:

  • Die Hose muss gut gelüftet und trocken sein, verpacken Sie sie keinesfalls in Plastik.
  • Falten Sie sie sorgfältig und nicht zu klein und sorgen Sie dafür, dass nicht zuviele Falten entstehen.
  • Als Lagerort vermeiden Sie Kellerräume, Dachböden, etc. mit zu stark schwankender Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Am besten verwahren Sie die Lederhose unverpackt im Kleiderschrank.
  • Hängend lagern empfiehlt sich nur für kurze Dauer, die Hose hängt sich sonst zu sehr aus und verformt sich.
  • Die bei der Lagerung entstandenen Falten verschwinden durchs Tragen von selbst. Bügeln sollten Sie die Lederhose nur in Ausnahmefällen und dann nur bei geringer Temperatur auf der linken Seite.